Versicherungsagentur Kurt Macek GmbH
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Ein paar Wahrheiten zur Krise

Die Krise treibt ihre Blüten. Kaum noch jemand, der sich nicht vom Untergang bedroht sieht und kaum jemand, der nicht den Staat um eine „Sicherheitsgarantie“ an­bettelt.

Zeit also, ein paar Wahrheiten auszusprechen. Faktum eins: Nicht bei jedem Unternehmen ist die Krise an der dortigen Misere schuld. Es gibt Firmen, die schon jahrelang ein Existenzproblem haben und jetzt dafür die Krise verantwortlich machen. Solche Unternehmen müssten - Krise hin, Krise her - wie in normalen Zeiten auch von der Bildfläche ver­schwinden. Der amerikanische Autobauer Chrysler ist ein solches Unternehmen. Chrysler steckt mit kur­zen Unterbrechungen eigentlich seit Jahrzehnten im Sumpf und wird nun künstlich am Leben erhalten. Das freut natürlich einen Zulieferer wie Magna und die Geschäftspartner von Magna im steirischen Autocluster freut das auch. Nur: Eines Tages wird ein Unternehmen wie Chrysler trotzdem weg vom Fenster sein und bis dahin haben sich die Zu­lieferer dann hoffentlich auch etwas einfallen lassen.Faktum Nummer zwei: Es stimmt, dass die Banken die Ur­sache dieser Krise sind. Sie sind aber auch die Lösung des Problems. Daher hilft es wenig, sie permanent an den Pranger zu stellen. Die schönsten Konjunk­turpakete erzielen langfristig nämlich null Wirkung, wenn nicht gleichzeitig der Blutkreislauf der Weltwirtschaft - sprich: der Geld­kreislauf - wieder in Gang gesetzt wird. Die verantwortlichen Bank­manager sind jetzt gefordert, end­lich alle Leichen im Keller zu fin­den und Kreditausfallsszenarien zu entwerfen, damit die Politik rechtzeitig und entsprechend in­tervenieren kann. In Österreich sind Banken und Politik diesbe­züglich offenbar recht weit, in anderen EU-Staaten herrscht oft noch bedenkliche Ratlosigkeit.Faktum Nummer drei: Die Börse ist tot, es lebe die Börse. Allerdings werden sich Investoren und Aktio­näre von übersteigerten Renditeerwartungen verab­schieden müssen. Und Kleinanleger sollten jetzt nicht in diversen TV-Kanälen alle möglichen Berater für ihr persönliches Desaster verantwortlich machen. Es gibt so etwas wie Eigenverantwortung. Wer tausen­de Euro in Wertpapiere investiert, muss sich, wie bei einem Auto oder Computer auch, genau ansehen, was er kauft und wo die Risiken liegen.Fazit: Die Krise ist bei weitem nicht für alles verantwortlich. Aber es ist halt bequem, die Schuld immer anderswo und nicht bei sich selbst zu suchen.

Es ist bequem, die Schuld immer anderswo zu suchen

WOLFGANG UNTERHUBER

wolfgang.unterhuber(at)wirtschaftsblatt.at

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