Bausparen wird wieder attraktiv

Die Sparzinsen sind zuletzt deutlich gestiegen, gleichzeitig haben aber auch die fix verzinsten Bausparangebote zugenommen. Variable Varianten erscheinen trotzdem attraktiver.

Wie unser Zinskasten Woche für Woche anschaulich demonstriert (siehe unten), sind die Sparzinsen zuletzt kräftig gestiegen. Verständlich, dass künftig auch die Bausparkassen tiefer in die Tasche greifen müssen – zumindest für die variabel verzinsten Einlagen. Da diese jedoch an die Entwicklung von Euribor bzw. Eurozinssatzswap vom Vorjahr gebunden sind, gibt es hier einen gewissen Verzögerungseffekt.Derzeit liegen die Zinssätze für Altverträge zwischen 3,3 und 4,5 Prozent – also jenem Zinssatz, der nach dem Einstiegszinssatz zur Anwendung kommt. Dieser wiederum ist an keinen Indikator gebunden und soll vielmehr als Lockangebot dienen. Diese Zinssätze liegen derzeit zwischen vier und 4,5 Prozent.Hinzu kommt die staatlich Prämie von derzeit vier Prozent (max. 40 €) auf die jährlichen Einzahlungen (die Prämie bleibt übrigens 2009 unverändert). Auffallend ist, dass die Anzahl an Fixzinsangeboten gestiegen ist, denn bei unserem Vorjahresvergleich hatte nur die s-Bausparkasse ein solches Angebot im Programm. Neu hinzugekommen sind Raiffeisen und Wüstenrot. Wobei Raiffeisen mit vier Prozent derzeit am meisten zahlt – allerdings ist hier die Einzahlung per Einmalerlag zu leisten. Auch bei den Jugend - tarifen tanzt Raiffeisen aus der Reihe und bietet den unter 25-Jährigen variable 4,5 Prozent, statt vier Prozent für die Erwachsenen. Bei den anderen Anbietern gibt es für alle Altersklassen einheitlich variable 4,5 Prozent. Hier sind lediglich die Kontogebühren für Teenies gesenkt (ABV) bzw. gibt es gratis Shoulderbags (s-Bausparkasse). Geschenke erhalten freilich auch die Großen. Bei der ABV gibt’s beim Abschluss im Herbst (s. Grafik) ein Weinset, bei der s-Bausparkasse einen Rucksack, bei Wüstenrot einen Philharmoniker (1/10 Unze), bei Raiffeisen winkt unter anderem ein Schreibset. All jene, die Bargeld als Geschenk bevorzugen, könnten bei Online-Vermittlern wie RobinHood abschließen. Dort werden die Abschlussprovisionen von zirka 180 € halbe-halbe mit den Kunden geteilt. Die Sparzinsen sind zuletzt deutlich gestiegen, gleichzeitig haben aber auch die fix verzinsten Bausparangebote zugenommen. Variable Varianten erscheinen trotzdem attraktiver. MANFRED HAIDER manfred.haider@wirtschaftsblatt.at