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Yen steigt trotz Rezessionsgefahr

Japans Wirtschaft ist im zweiten Quartal geschrumpft. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt schwächelt insbesondere beim Konsum und bei den Exporten.

Der japanische Yen zeigt Stärke. Die asiatische Währung steigt sowohl gegenüber dem Euro als auch dem Dollar – und das, obwohl die Wirtschaft des Landes in Richtung Rezession unterwegs ist. Im zweiten Quartal verringerte sich die Wirtschaftsleistung der zweitgrößten Volkswirtschaft um 2,4 Prozent (auf annualisierter Basis). Im ersten Quartal war Japans Bruttoinlandsprodukt (BIP) noch um mehr als drei Prozent gewachsen. Die Gründe für den Rückfall sind deutlich schwächere Exporte, die im zweiten Quartal um 2,3 Prozent geringer ausfielen. Auch die Konsumenten verspürten wenig Kauflaune, sodass der Konsum, der rund die Hälfte des BIP ausmacht, um 0,5 Prozent rückläufig war. Rezession reloaded? Die japanische Notenbank sprach erst vergangene Woche von einer schwächer werdenden Konjunktur. Das tat sie zuletzt im Jahr 2001, als die Wirtschaft in einer schweren Krise steckte. Kehrt die Rezession in Japan zurück? „Auszuschließen ist es nicht, Japan braucht ja nur mehr ein schwaches Quartal“, meint Rainer Singer, Währungsexperte der Erste Bank. Allerdings prognostiziert das Institut für das laufende Quartal eine Verbesserung. „Wir sehen ein Nullwachstum bzw. ein leichtes Plus“, so Singer. Die Notenbank kann der Konjunktur indes keine Unterstützung geben. Da die Inflation den Zielwert der Zentralbank von zwei Prozent erreichte, steckt sie im gleichen Dilemma wie die Europäische Zentralbank. Höhere Zinsen würden der ohnehin angeschlagenen Konjunktur schaden, niedrigere Leitzinsen würden dagegen die Inflation weiter ausufern lassen. Derzeit liegen die Leitzinsen in Japan bei 0,5 Prozent. Trotz des Wiedererstarkens der japanischen Währung hat sie sich seit Jahresbeginn kaum verändert. Gegenüber dem Dollar hat der Yen um rund zwei Prozent aufgewertet, gegenüber dem Euro knapp 0,5 Prozent. Allerdings war die Fahrt dazwischen sehr volatil. Die Experten rechnen für die Zukunft damit, dass der Yen weiter an Stärke gewinnen wird. „Ich denke, die Überbewertung des Euro wird in den kommenden Monaten weiter abgebaut“, sagt der Erste Bank- Analyst. Er erwartet am Jahresende einen Kurs von 161 Yen je Euro. Derzeit wird er noch zu einem Kurs von über 162 gehandelt. Die Währungsanalysten der RZB erwarten eine noch stärkere Aufwertung und sehen gegen Jahresende einen Kurs von 155 Yen. Gegenüber dem US-Dollar dürfte die japanische Währung ebenfalls weiter zulegen. Ende des Jahres könnte dann ein Dollar knapp über 100 Yen kosten. Vor einem Jahr lag der Wert noch bei 124 Yen. Japans Wirtschaft ist im zweiten Quartal geschrumpft. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt schwächelt insbesondere beim Konsum und bei den Exporten. CHRISTIAN KREUZER christian.kreuzer@wirtschaftsblatt.at

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