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Gefährlicher Turbo für den Yen

Schlechte Nachricht für Yen-Kreditnehmer. Die in Österreich nahe­zu unbekannten Power Reverse Dual Currency Notes könnten Japans Währung in lichte Höhen treiben.

Stephen Hird

Power Reverse Dual Curren­cy (PRDC) Notes. So nennt sich ein Währungsderivat, das selbst unter den Spezialisten der diversen Treasury-Abtei­lungen unter dem Prädikat „exotisch" läuft (siehe Info­kasten rechts unten). Dieses könnte den Yen gegen den Dollar, und somit auch gegen den Euro, auf ein 13-Jahres­Hoch pushen. Das geht aus zwei unabhängig voneinander erstellten Papieren der Groß­banken Société Générale und Royal Bank of Scotland hervor. Die Währung könnte demnach auf 80 Yen je Dollar gedrückt werden - das wäre eine Auf­wertung von rund 17Prozent. Damit würde sich die Wäh­rung eines Landes, das im zweiten Quartal eine BIP-Kon­traktion von drei Prozent hin­nehmen musste und es im drit­ten Quartal auf ein annuali­siertes Plus von gerade einmal 0,1 Prozent gebracht hat, end­gültig von den wirtschaftlichen Fundamentaldaten abgekop­pelt - was eine schlechte Nachricht für alle Yen-Kredit­nehmer darstellt.
An sich stand der Yen be­reits die längste Zeit unter Auf­wärtsdruck, haben doch die Marktteilnehmer „praktisch alle gleichzeitig" ihre Carry Trades - etwa zwischen Yen und australischem Dollar - aufgelöst, wie Gerhard Win­zer, Fonds-Manager bei der Sparinvest, erklärt.
Die PRDCs stellen in diesem Umfeld aber nicht die Ursa­che, sondern die Wirkung und darüber hinaus einen Turbo dar. Bewegt sich der Yen näm­lich massiv in eine Richtung „so kommt es zu Knock Outs oder Knock Ins, auf die die je­weils profitierenden Markt­teilnehmer auch noch hinar­beiten. Im gegenwärtigen Fall also auf steigende Kurse", er­klärt Werner Pelzmann vom RZB-Treasury. Damit wäre der erste Turbolader gestartet.
Der zweite wird im Rahmen des Hedgings gezündet. Denn Investoren kaufen derzeit beim Versuch, sich gegen schlecht laufende Deals abzusichern, Yen zu und verstärken so die Aufwärtsbewegung - „ein Ein­fluss den die japanischen Be­hörden nicht unterschätzen sollten", heißt es vonseiten der Royal Bank of Scotland.
HANS WEITMAYR

hans.weitmayr@wirtschaftsblatt.at

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