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Häuslbauer geraten zunehmend unter Druck
In kaum einem anderen Land wurden in den vergangenen Jahren so viele Kredite in fremder Währung an private Haushalte verkauft wie in Österreich. Momentan sind es rund 50 Milliarden €, die an Fremdwährungskrediten vergeben wurden.
Große Verunsicherung. Viele Häuslbauer haben dabei in den vergangenen Jahren enorme Kurs-, Zins- und Währungs gewinne erzielt, doch jetzt geraten sie gleich doppelt unter Druck: durch die Finanzkrise und durch die Reaktion der Banken. Diese steigen auf die Bremse und vergeben vorerst keine neuen Fremdwährungskredite mehr. Viele Geldinstitute drängen, Fremdwährungskredite in Euro-Kredite umzuwandeln oder verlangen diverse Zusatzgebühren wie einen Liquiditätszuschlag von ein bis zwei Prozent der Kreditsumme. Manche Banken führen auch sogenannte Zwangskonvertierungen durch, die oft mit erheblichen Kostennachteilen für den Kunden verbunden sind.
Dazu ist auch das sogenannte Tilgungsträgerrisiko zurzeit in aller Munde. Oftmals werden Tilgungsträger wie Wertpapiere oder fondsgebundene Lebensversicherungen als Sicherheiten für Fremdwährungskredite eingesetzt. Die Anleger sind nun verunsichert, ob ihr Tilgungsträger in der aktuellen Marktlage bei Fälligkeit des Kredites ausreichen wird.
Was also tun? Grundsätzlich ist es so: Tilgungsträger erwirtschaften ihre Rendite großteils aus Investitionen an den Kapitalmärkten. Sie bergen daher auch noch zusätzlich das klassische Risiko von Wertpapierspekulationen: Je höher die angestrebte Rendite, desto höher ist auch das damit verbundene Risiko.
Der erste Schritt für den Anleger muss also sein, sich den Tilgungsträger genau anzusehen. Wichtig ist, dass der Berater mit dem Kunden genau bespricht, wie das Risiko des Zinssatzes und der Währung zu beurteilen sind, damit der Kunde nicht enttäuscht wird. Oder auch, dass dem Kunden alle Komponenten bewusst sind, damit es in einer schwierigen Phase kein böses Erwachen gibt. Tatsache ist, dass alle Finanzierungen langfristig angelegt sind - daher ist jetzt oft einfach nicht der richtige Zeitpunkt, um auszusteigen.
Vorzeitige Kündigung. Wichtig beim Check des Tilgungsträgers ist auch, dass der aktuelle Fondswert des Tilgungs trägers mit der Modellrechnung verglichen wird. Und nicht wie so oft versehentlich mit den eingezahlten Prämien. Hier geraten viele Anleger auf eine falsche Fährte, da bei einer Lebensversicherung in Österreich die Gewinne verstärkt in den letzten Jahren der Laufzeit erzielt werden können und daher eine Kündigung in den ersten Jahren für den Kunden von Nachteil ist.
Die vorzeitige Kündigung einer Lebensversicherung muss also wohlüberlegt werden. Und ob eine Änderung der Vertragskonstellation sinnvoll ist, kann hängt von mehreren Faktoren wie der Restlaufzeit, dem Einstiegszeitpunkt und Ähnlichem ab.
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ISABELL WIDEK
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