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Währungssturm trifft auf Dollar, Yen und Euro

Während die drei Leit­währungen einem aus­gewachsenen Tief an schlechten Konjunktur­daten ausgesetzt sind, erscheint der japani­sche Yen derzeit am angreifbarsten.

Ein Zwölf-Wochen-Tief gegen den US-Dollar, ein Ein-Mo­nats- Tief gegen den Euro. Der Höhenflug des Yen ist defini­tiv Geschichte - eine Tatsa­che, die WirtschaftsBlatt-Le­ser nicht auf dem falschen Fuß erwischen sollte, wurde die Fortsetzung der Yen­Baisse aus Euro-Sicht doch bereits vor zwei Wochen an­gekündigt. Wie es aussieht, dürfte sich die Abwärtsspira­le zu Ungunsten des Yen wei­ter drehen. Und das, obwohl sich die Nachrichtenlage für Euro-Zone und Dollar-Raum um keinen Deut verbessert hat. Erst gestern brach der ifo­Geschäftsklimaindex auf den tiefsten Wert seit November 1982 ein. Der seit dem Jahr 2001 laufende S&P-Häuser­preisindex ist auf den tiefsten Stand seit Beginn der Auf­zeichnungen abgesackt.

 

Komplexe Probleme

 

Die Probleme Japans dürften jedoch noch einen Level kom­plexer sein. Da wäre zum Bei­spiel die politische Ebene: ge­gen die Beliebtheitswerte von Premier Taro Aso sah selbst George W. Bush in seinen düs­tersten Tagen wie eine Licht­gestalt aus. Laut der jüngsten Umfragen des Sankei-Instituts liegen Asos Zustimmungsra­ten bei erschütternden 11,4 Prozent. Nicht unbedingt die besten Voraussetzungen, um in einer Wirtschaftskrise Füh­rungsstärke zu zeigen. Neu­wahlen sind also nur eine Fra­ge der Zeit. Weiters hat sich trotz einbrechender Exporte das Handelsbilanzdefizit auf 1,2 Billionen Yen (rund zehn Milliarden €) ausgeweitet.

Zu diesem Mix aus Kon­junktur und Politik gesellt sich ein währungstechnisches Ele­ment, das die Waagschale endgültig zu Ungunsten des Yen kippen könnte: Das Ende der Korrelation zwischen Nik­kei und Yen „lässt ziemlich si­cher darauf schließen, dass die Carry Trades so gut wie repatriiert sind", heißt es aus der Bank of Tokyo Mitsubis­hi gegenüber der Nachrich­tenagentur Bloomberg. Die Auflösung dieser Trades hat­te zu einem Rückfluss inves­tierter Mittel nach Japan ge­führt und so die Nachfrage nach Yen gestärkt. Nachdem dieser Prozess abgeschlossen scheint, fehlt dem Yen dieser Stimulus, womit die Talfahrt der japanischen Währung gegen Dollar und Euro be­schleunigt werden sollte.

 

Zinsschritt als Variable

 

Fragezeichen stehen eigent­lich nur noch hinter der Ein­schätzung, ob der erwartete Zinssenkungsschritt der EZB im März bereits eingepreist ist, oder sich noch negativ auf den Euro auswirken kann. Laut Bank of Tokyo Mitsubis­hi UFJ ist jedenfalls ein Kurs­verlust des Yen gegen den Euro von mehr als 25 Prozent möglich, „wenn die Wider­standslinie von 121,6 Yen fällt". Dieses Kursverhältnis stellt den 13-wöchigen Durch­schnittskurs dar. Wird dieser durchbrochen, könnte das laut UFJ-Analyseabteilung „ein Signal für einen Anstieg des Euro auf bis zu 147,97 Yen sein", was den gleitenden 52-Wochen-Durchschnitt dar­stellt. Das Kursverhältnis gestern zu Redaktionsschluss: 122,4.

HANS WEITMAYR

 

hans.weitmayr(at)wirtschaftsblatt.at

 

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