Versicherungsagentur Kurt Macek GmbH
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Finger weg von Fremdwährungskrediten

Der Drei-Monats-Libor als Zinslat­te für den Frankenkredit notiert nahe bei null, der österreichische Häuslbauer zahlt nur wenig mehr als die Bankenspanne. Sollen jetzt Hauskredite neu im Franken oder einer anderen be­liebten Fremdwährung wie Yen oder US­Dollar abgeschlossen werden?

Kurz gesagt: Nein. Bei einem variabel verzinslichen Kredit und einer 20-jähri­gen Laufzeit ist die künftige Entwicklung absehbar: mit dem Ende der Krise wird die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen schnell und deutlich anheben, die Schweizer Nationalbank wird es ih­nen gleich tun - zu schwer wiegt die Ge­fahr einer hohen Inflation. Angekündigt ist es bereits. Spätestens in zwei bis drei Jahren stellen die Neuschuldner im Fran­ken dann fest, dass sie die gleiche Situa­tion erleben wie Mitte 2008: Verdoppel­te und verdreifachte Zinsen gegenüber dem Einstand. Ein derart gravierender Fehler sollte nicht wiederholt werden.

Der Frankenkredit. Erst die Interventio­nen der Schweizer Nationalbank führten zu einer Abschwächung auf erneut 1,53 im Wechselkurs. Der „günstige" Ein­stiegskurs von 1,46 ist damit längst pas­sé. Wie wird die zukünftige Entwicklung aussehen? Konkret kann dies niemand sa­gen: Erwartbare Zinssenkungen im Euro­Raum führen zu einer Aufwertung des Franken; Interventionen der Schweizer zu einer (befristeten) Abwertung oder Stabilisierung; ein Neuaufflammen der Carry Trades (Verschuldung im Franken) bei gutem Börseumfeld zu einer Abwer­tung; die Auflösung der Carry Trades bei schlechterem Börseklima zu einer Auf­wertung. Aus Sicht von 20 Jahren Haus­kredit keine befriedigenden Antworten. Österreichs Häuslbauer täten gut da­ran, die niedrigeren Zinsen im Franken nicht ohne das Währungsrisiko zu sehen. Dieses ist der Preis für die im Vergleich zum Euro-Raum geringeren Zinsen. Fran­kenkredite sind damit nicht per se güns­tiger - der kurzfristigen Zinsersparnis steht ein langfristig beträchtliches Wäh­rungsrisiko gegenüber. Und auch die Kos­ten sind bei Fremdwährungskrediten hö­her als bei anderen.

Der Euro-Raum. Ein Drei-Monats-Euri­bor als variabler Zinssatz liegt nahe bei 1,5 Prozent. Vergangenes Jahr wären Fran­kenkreditnehmer froh darüber gewesen - nur ohne Währungsrisiko. Aber auch hier gilt das oben Gesagte zur Zinsent­wicklung: die EZB wird die Zinsen noch­mals senken, in absehbare Zeit aber schnell und stark erhöhen, um der künf­tigen Inflation zu begegnen. Auch hier droht die Kreditklemme von 2008 bei kurzfristiger Zinsbindung.

Zins- und Währungsrisiko ausschalten lautet die Devise bei einer Verschuldung über 20 Jahre, das geht nur mit einer Fest­zinshypothek mit möglichst langer Lauf­zeit, als Abstatter-Kredit ohne die Un­wägbarkeiten der Börse-Entwicklungen. Mit höheren Zinsen als im kurzfristigen, variablen Bereich, aber mit der Gewiss­heit langfristiger Planbarkeit. Die ruhi­gen Nächte sollten es wert sein.

Ähnlich sieht es mit bestehenden Fran­kenkrediten aus. Auch hier drohen stark steigende Zinsen. Die Erinnerung an die Kreditklemme 2008 sollte frisch genug

 

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ISABELL WIDEK

 

isabell.widek(at)wirtschaftsblatt.at

sein, um die Konsequenzen zu beurtei­len. Doch ist die Entscheidung komple­xer und zurückzuführen auf die Franken­Einstandskurse, aber auch die desaströ­se Entwicklung der Tilgungsträger. Hier ist neutrale und individuelle Beratung an­gesagt mit dem Ziel, künftige Zins- und Währungsrisiken auszuschalten- mit be­zahlbaren monatlichen Lasten und intel­ligenten Lösungen, die auch die bisheri­gen Tilgungsträger miteinbeziehen.

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