Parmuntweg 12, A-6820 Frastanz
Tel. 05522 / 54 54 1 Fax 05522 / 54 54 110
office(at)agentur-macek.at
- Home »
- Wissenswertes »
- Berichte "Krankenkassen" »
- Detail
„Brauchen vergleichbare Kostenstruktur“
„Ohne Strukturreform macht eine Gesundheitsreform keinen Sinn“, sagt der niederösterreichische Landesrat Wolfgang Sobotka. Einer der ersten Ansatzpunkte müsse eine Vereinheitlichung der Tarife sein: „Wir brauchen eine vergleichbare Kostenstruktur. Es ist nicht erklärbar, warum eine Rettungsfahrt in Wien mehr kostet als in Niederösterreich“, so Sobotka.
Eine dem WirtschaftsBlatt exklusiv vorliegende Hochrechnung der Pro-KopfAusgaben macht die unterschiedlichen Kosten deutlich (siehe Grafik). Für Sobotka gibt es dafür aber keine Rechtfertigung. Teils seien diese historisch gewachsen oder gingen auf Gesetze aus den 50er-Jahren zurück. „Dieses Wirrwarr muss auf gleich gebracht werden", so Sobotka. Er fordert mehr Transparenz in der Gebarung.
Kassenzahl reduzieren
Ein weiterer Knackpunkt ist die Vielzahl der Kassen: „Wir brauchen nicht 27 Einzelkassen, es reichen neun - eine pro Bundesland", sagt Sobotka. Länderkassen sind für ihn deshalb legitim, weil „das operative Geschäft und das Risiko nicht der Bund und nicht die Gemeinde, sondern die Bundesländer tragen", so der niederösterreichische Landesrat weiter. Wichtig sei es, die Verwaltung so dezentral als möglich und so zentral wie nötig zu gestalten. Reformvorschläge hat Sobotka auch für den niedergelassenen Bereich und die Pflege, die beide „aufgebaut werden müssen". Die Ordinationszeiten seien zu kurz, weshalb die Ambulanzen überborden würden.
Er schlägt vor, Ärzte bei Ärzten anzustellen und durch diese kleineren wirtschaftlichen Einheiten zusätzliche Versorgung außerhalb der Krankenhäuser anzubieten. Sobotka verweist bezüglich Hausbetreuung auf ein interessantes Modell in Spanien: Dort würden Ärzte und Krankenschwestern aus Krankenhäusern Hausbesuche durchführen. „Dadurch kann schneller reagiert und dasselbe Know-how angewendet werden." Auch gebe es keinen Informationsverlust.
Sobotka spricht sich auch für die Zusammenlegung von Spezialeinheiten aus. „Wir müssen nicht überall alles machen können." Um dies umsetzen zu können, bedürfe es aber der Hilfe des Gesetzgebers. Vorgaben, wie zum Beispiel Mindest-Erreichbarkeitszeiten, könnten nicht so einfach umgestoßen werden.