Versicherungsagentur Kurt Macek GmbH
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Die Versicherer sind dran!

Auf konjunktureller Seite eher unspektakulär, aber die Berichtssaison erreicht ihren Höhepunkt: Die Versicherungsbranche startet durch und macht Anleger nervös.

„Investoren sind äußerst sensibel, weil sie sich die Finger mit Finanztiteln verbrannt haben", sind sich Analysten der Branche einig. So gesehen
dürften die Nerven der Börsianer diese Woche noch einmal auf eine harte Probe gestellt werden. Denn die erste Hälfte des Berichtssaison-Marathons
ist zwar schon wieder vorbei, aber die Finanzbranche hat erst angefangen.
So richtig los geht es am Mittwoch mit den Versicherern: Ergebnisse für das zweite Quartal liefert der weltweit größte Rückversicherer, die Münchener Rück, die ja schon letzte Woche den Gewinnausblick für das Gesamtjahr
von drei auf zwei Milliarden € und für das zweite Quartal auf 600 Millionen
€ gesenkt hat. Der Konsens geht von einem Gewinn je Aktie von 3,38 € aus, einem 35-prozentigen Rückgang zum Vorjahr. „Die Finanzmarktturbulenzen
und die unsicheren Aussichten für den Rest des Jahres machen Prognosen
schwierig", sind sich Branchenkenner bewusst. Und dass die Münchener Rück und die Hannover Rück die einzigen Versicherer sind, die überhaupt einen Ausblick für 2008 gegeben haben, macht die Einschätzung wohl auch
nicht leichter. Letzterer gibt über Erfolg oder Misserfolg im zweiten Quartal am Donnerstag Auskunft. Erwartungen glauben an einen Gewinnrückgang
um 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der rote Faden, der sich wohl
durch sämtliche Resultate ziehen wird, sind Abschreibungen von Investitionen und negative Auswirkungen auf das Handelsergebnis. 20 von 38 Analysten empfehlen dennoch die Aktie der Münchener Rück zum Kauf, während nur zwei einen Verkauf anraten. Mitverantwortlich für diese Einschätzung dürfte wohl auch das Kursgemetzel nach der Gewinnwarnung
sein. In Sachen Versicherungen steht am Donnerstag auch Europas Nummer eins, die Allianz, auf dem Plan. Prognostiziert wird der vierte Quartalsverlust im Bankgeschäft - aufgrund von Abschreibungen auf ABS - und in Summe ein schmerzhaftes Schrumpfen des Gewinns um 40 Prozent. Die Allianz hatte
im Mai angedeutet, dass das Erreichen des Ziels, den operativen Gewinn um im Schnitt zehn Prozent zu erhöhen, herausfordernder wird. Weg von den Versicherern, hin zu den Telekomanbietern: Das Schwergewicht Deutsche
Telekom sollte laut Erwartungen beim Gewinn ein wenig zulegen können und
die bereits gelieferten Ergebnisse der Konkurrenz - allesamt wiesen Gewinnrückgänge aus - in den Schatten stellen. Die Resultate gibt's
am Donnerstag. Auf der Konjunkturseite gibt es am Donnerstag die
Zinsentscheidung der EZB. Das Risiko einer weiteren Zinsanhebung ist laut Deutsche Bank gesunken, da die Aussichten für das Wachstum eher düster seien. Ein Rat für Marktteilnehmer: Die Nerven schonen, spannend wird es allemal. Auf konjunktureller Seite eher unspektakulär, aber die Berichtssaison erreicht ihren Höhepunkt: Die Versicherungsbranche startet durch und macht Anleger nervös.
ASTRID SCHUCH
astrid.schuch@wirtschaftsblatt.at

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