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INTERVIEWStädtische-Chef Geyer wird Wüstenrot-Anteil an Wüstenrot verkaufen

Wiener Städtische Boss Günter Geyer über die aktuelle Finanzkrise, mögliche Zukäufe von der angeschlagenen AIG und die bevorstehen den Wahlen.

WirtschaftsBlatt: Haben Ihnen die Turbulenzen rund um AIG und Lehman Brothers den Schlaf geraubt? Günter Geyer: Ich muss ehrlich gestehen, dass ich so etwas noch nicht erlebt habe. Die letzten Tage und Wochen haben den Spielraum deutlich eingeschränkt. Klar ist, dass sich die Reserven, die wir gebildet haben, reduzieren. Aber wir sind in einer guten Position, wir haben genügend Reserven. Aus der heutigen Sicht werden wir unser Gewinnziel für heuer erreichen. AIG wird aller Voraussicht nach Teile des Geschäfts verkaufen. Führen Sie schon Verhandlungen mit der angeschlagenen Versicherung? Gespräche gibt es bisher noch keine. Aber wir sind in Osteuropa interessiert, wenn einzelne Versicherungen zum Verkauf stehen. Im Sachbereich ist die AIG in Osteuropa nur ein Nischenplayer, für uns interessant wären Gesellschaften in der Lebenssparte. An welche Länder denken Sie da konkret? Ungarn wäre für uns sehr interessant, weil hier bisher keine Gesellschaften zum Verkauf standen. Das könnte sich jetzt aber ändern. Auch die Türkei würden wir uns anschauen. Man wird abwarten müssen, ob einzelne Teile von AIG oder ein ganzes Paket verkauft wird. Bremst die aktuelle Finanz krise darüber hinaus Ihre Expan - sionsstrategie? Nein. Wir sind mit der Übernahme der sVersicherung die nächsten eineinhalb bis zwei Jahre befasst, bis das Geschäft hervorragend läuft. Das hat jetzt Priorität. Wir haben in Rumänien noch zwei Versicherungsgesellschaften von der BCR gekauft, da liegt genügend Arbeit vor uns. Ist ein möglicher Zukauf in Westeuropa damit vom Tisch? Wir haben uns in Deutschland zwei Versicherer angeschaut, das ist dann aber nichts geworden. Ich schließe einen Zukauf für die Zukunft aber nicht aus. Sie sind ja Aktionär der AUA. Haben Sie mit den drei Interessenten Kontakt aufgenommen? Nein. Wir haben auch noch keine Entscheidung getroffen, solange die Konzepte nicht vorliegen. Aber ich kann mir in der derzeitigen Situation alles Mögliche vorstellen. Wir können unseren Anteil halten, verkaufen oder aufstocken. Schade ist, dass die Air China nicht mehr im Rennen ist. Sie sind gerade dabei, Ihre Beteiligung an der Wüstenrot zu verkaufen. Wie ist der Stand der Dinge? Es gibt noch keine Entschei dung, aber wir sind mit Wüstenrot in engen Verhandlungen. Wie es aussieht, nimmt ein Verkauf an die Wüstenrot konkrete Formen an. Obwohl es Interessenten aus Osteuropa gab, bin ich doch für eine österreichische Lösung. Der Erlös dürfte bei 150 Millionen € liegen. Unser Berater Merrill Lynch bestätigt, dass der Preis in Ordnung ist. Gibt es Wünsche Ihrerseits an die neue Regierung? Wir wünschen uns mehr im Hinblick Standortsicherung. Darüber hinaus soll es die Möglichkeit geben, jederzeit von der Pensionskasse in die betriebliche Lebensversicherung zu wechseln – und umgekehrt. Wie geht die Wahl aus? Ich weiß nur, dass die Regierungsbildung sehr schwierig werden wird.

Das Interview führte CHRISTIAN KREUZER

christian.kreuzer@wirtschaftsblatt.at

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