Parmuntweg 12, A-6820 Frastanz
Tel. 05522 / 54 54 1 Fax 05522 / 54 54 110
office(at)agentur-macek.at
- Home »
- Wissenswertes »
- Berichte "Versicherungen" »
- Archiv »
- Detail
Kapitalgarantie schützt nicht vor Totalverlust
Das Lehman-Desaster hat auch bei Garantie-Produkten tiefe Spuren hinterlassen. Zertifikate sind bei einer Bankenpleite nicht geschützt. Fonds sind zwar besser gesichert, haben aber an Wert verloren.
100 Prozent Kapitalschutz. Die Zauberformel hat den Banken und Versicherern ein einträgliches Geschäft mit dem Sicherheits - bedürfnis der Anleger beschert. Doch nun gibt es das böse Erwachen. Auch wenn Kapitalgarantie am Prospekt steht, ist das Geld nicht unbedingt geschützt, wie die dramatische Entwicklung von Lehman Brothers zeigt. Noch ist es zu früh, um von einem Totalverlust der Produkte, bei denen die Pleitebank als Garantiegeber fungierte, zu sprechen. Betroffen davon sind alle Anleger, die etwa den Dragon FX Garant der Constantia kauften. Immerhin steckt in diesem Produkt, das auf eine Aufwertung asiatischer Währungen spekulierte, ein Volumen von rund 28 Millionen €. Dass die Investoren ihr Kapital nicht mehr sehen könnten, ist nicht auszuschließen. „Im schlimmsten Fall ist das Geld futsch“, sagt Bernd Lausecker vom Konsumentenschutzverein VKI. Verkaufsschlager. Die Finanzbranche entdeckte mit den Garantie- Produkten nach dem Börsencrash von 2000 die eier legende Wollmilchsau: Voller Kapitalschutz bei gleichzeitiger Chance auf ein Plus an den Aktienmärkten. Dass dieses Prinzip der goldenen Regel der Geldanlage widerspricht, scheint nur wenigen Anlegern bewusst zu sein. Denn mehr Ertrag gibt es nur dann, wenn auch mehr Risiko eingegangen wird. Interessant ist, dass der Start bei Garantiefonds eher schleppend vonstatten ging. Ende 2002 sammelten die heimischen Gesellschaften lediglich rund 184 Millionen € ein. Im Dezember 2004, als die Börsen bereits zum Höhenflug ansetzten, lag das Volumen schon bei 1,2 Milliarden €. Ab da gab es kein Halten mehr – und das, obwohl die Aktien märkte von einem Hoch zum nächsten kletterten. „Der Grund dafür liegt in einem zeitversetzten Investmentgefühl“, erklärt Franz Gschiegl, Geschäftsführer Erste Sparinvest, das Anlageverhalten. Aktuell investieren Herr und Frau Österreicher rund 4,8 Milliarden € in kapitalgarantierende Fonds. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr erklärt sich in erster Linie durch die Kursrückgänge. Garantie über alles. Dass das Thema Sicherheit derzeit quer über alle Produktklassen gespielt wird, zeigt auch ein Blick auf den österreichischen Zertifikatemarkt – wo Zocker ohnehin nur einen verschwindend kleinen Anteil haben. Denn im Juni 2006 – der erste Aufzeichnungs-Monat des Zertifikate Forum Austria und damit noch lange vor der Finanzmarktkrise – betrug der Anteil von Anlageprodukten (Garantie-, Bonus- und Indexzertifikate; ➤