Versicherungsagentur Kurt Macek GmbH
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Versicherungen benötigen das Regierungspaket nicht

Vienna Insurance-Boss Günter Geyer spricht sich für die Bildung von Reserven aus. Die Versicherung sitzt trotz Krise noch auf Reser­ven in Höhe von knapp drei Milliarden €.

„Ich begrüße diese Maßnah­men der österreichischen Re­gierung“, sagt Günter Geyer, Boss der Vienna Insurance Group (VIG), zum Rettungs­paket für die Finanzbranche. Das sei ganz entscheidend, um das Vertrauen der Banken untereinander wieder herzu­stellen. Über das 100 Milliar­den € umfassende Paket wird am Montag im Nationalrat ab­gestimmt. Doch für Versi­cherungen ist Liquidität kein Thema, weil diese Kapital­sammelstellen und damit in einer ganz anderen Position als Banken sind. Geyer spricht sich wegen der Finanzkrise erneut für eine Änderung der interna­tionalen Bilanzierungsregeln aus. „Es ist wichtig für uns, dass wir Reserven ansparen können.“ Gehen die Vor­schläge durch, die vor allem aus den USA kommen, ist es Versicherern ab dem Jahr 2012 untersagt, Reserven zu bilden. Wie wichtig diese im Moment sind, skizziert Gey­er anhand der Zahlen seines Konzerns. Die VIG hat in Summe über Liegenschaften und Beteiligungen knapp drei Milliarden € an Reserven in den Büchern. Durch die ak­tuelle Börsenentwicklung sind diese allerdings um ei­nige hundert Millionen € ge­schrumpft – vor allem im Wertpapierbereich. Auch in Island engagiert Getroffen hat die Vienna In­surance Group die Insolvenz von Lehman Brothers, bei der die VIG mit 50 bis 60 Millio­nen € engagiert ist, in Island hat sie bis zu 25 Millionen € investiert. „Ich bin nicht so pessimistisch, dass das Geld in Island verloren ist. Die Staatengemeinschaft muss sich bewusst sein, was sie tut“, sagt Geyer. Trotz dieser Proble­me will die Vienna Insurance Group heuer ihr ange­peiltes Ziel er­reichen, einen Vorsteuerge­winn von 540 Millionen € zu erwirtschaften. Geyer will gemeinsam mit Erste-Chef Andreas Treichl die Zusammen­arbeit im Fondsgeschäft ausbauen. Einen Zu­sammenschluss der Ringturm mit der Ers­te Sparinvest wird es aber nicht geben. „Die Ringturm wird unab­hängig bleiben“, erklärt. Geyer. Den AUA-Verkauf sieht er indes voll auf Schiene. „Ich halte eine Verschiebung des Verkaufsprozesses für nicht sinnvoll.“ Die Versicherung hält 1,4 Prozent an der Airline, Geyer hat schon mehrmals be­tont, dass er – sollte das Kon­zept des Käufers auch im Hin­blick auf den Flughafen Wien passen – aufstocken möchte. „Ich bin in Kontakt mit meh­rere Privatpersonen, die eben­falls einsteigen wollen, aller­dings warten die noch ab, wer der neue Prinz sein wird.“

CHRISTIAN KREUZER

christian.kreuzer@wirtschaftsblatt.at

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