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ASSEKURANZEN Die Sach- haben im Vergleich zu Lebensversicherern
wegen der defensiven Ausrichtung einen Vorteil. Leben oder Nicht-Leben ist die Frage – Letzteres die Antwort Bloomberg Die Finanzkrise ist für die Versicherer wie ein Tanz auf dem Vulkan. Im Bereich Leben ist das Mittanzen noch zu heiß, sonst ist aber bereits eine frische „Einstiegs- Brise“ spürbar.
Mit Windgeschwindigkeiten bis zu 200 Kilometer in der Stunde kündigte eine Naturkatastrophe seine Ankunft am Wochenende nahe Santa Cruz del Sur auf Kuba an. Hurrikan Paloma kappte Stromverbindungen und riss Dächer von den Häusern. Nach Ike und Gustav war Paloma bereits der dritte Tropensturm, der heuer über Kuba hereinbrach - zum Leidwesen der Assekuranzen. Laut Swiss Re könnten Ansprüche aus Ike und Gustav die Branche nämlich 18 Milliarden US-Dollar kosten, wobei der Schweizer Rückversicherer nach eigenen Aussagen mit geschätzten 365 Millionen betroffen ist. Und knapp drei Wochen vor dem Ende der offiziellen Hurrikansaison sind laut Thomas Sävert vom Wetterdienst meteomedia weitere Unwetter nicht ausgeschlossen. Als hätten die Versicherer mit dem Kapitalmarkt nicht ohnehin Probleme genug.
Gewinnziele: ad acta
„Katastrophal ist das richtige Wort, um das zu beschreiben", äußerte sich Fabrizio Croce von Kepler Capital Markets zur gestrigen Bekanntgabe von Swiss Life, wonach der Lebensversicherer das Gewinnziel für 2008 zum alten Eisen warf. Die im August prognostizierten 1,8 bis 1,9 Milliarden Franken können „wegen der Intensivierung der Finanzkrise nicht bestätigt werden", erklärte CEO Bruno Pfister. Eine Prognose sei wegen der Marktunsicherheit nicht möglich. Zudem gebe es keine Garantie für die Dividende. Draufgabe: Das Aktienrückkaufprogramm liegt auf Eis. „Es gibt daran nichts Positives - eventuell wird es zu Abschreibungen kommen, die das verbleibende Kapital auszehren", befürchtet Croce, der der Aktie nichts abgewinnen kann. Und das, obwohl die Assekuranz bei unserem Aktientest mit dem dritten Platz ganz vorne mitmischt. Allerdings sollten Anleger die Dividendenrendite besser nicht für bare Münze nehmen und sich eventuell eher am Empfehlungskonsens orientieren, wo der Versicherer den letzten Platz belegt - und das nicht ohne Grund.
Leben vs. Nicht-Leben
Während nämlich Gewinnziele über Bord werfen und Dividenden kappen im Zuge der dritten Quartalsergebnisse fast schon zum „guten" Ton gehörten - so zahlt die Hannover Re 2008 keine Dividende und die Munich Re strich heuer bereits zweimal die Gewinnprognose zusammen -, so meint Stefan Maxian von Raiffeisen Centro, dass es aber vor allem in der Lebensversicherung kriselt: „Das Marktrisiko ist größer - Sachversicherer sind schlicht defensiver aufgestellt." Das Segment der Lebensversicherer hat neben dem Problem der Verluste aus dem Investment-Buch auch jenes einer sinkenden Nachfrage in Zeiten schlecht performender Aktienmärkte. So musste etwa Axa im letzten Quartal aufgrund eines Rückgangs des Geschäfts der Leben-Sparte ein Umsatzminus verzeichnen. Und Maxian zweifelt: „Das vierte Quartal wird auch nicht besser werden." Andererseits ist für die Experten von Merrill Lynch im Nicht-Leben, und hier vor allem im Bereich der Rückversicherer, eine Aufhellung in Sicht: Als Reaktion auf die schwer zugänglichen Kapitalmärkte und die beanspruchte -basis gehen sie von einer verstärkten Nachfrage nach Rückversicherungen aus. Gemeinsam mit dem schweren Hurrikanjahr sollte dies zu einem Anstieg der Prämien bei den nächsten Neuverhandlungen im Jänner führen. Auf der „Kaufen"-Liste ganz oben steht für Merrill Lynch daher die Munich Re, die in dem Aktientest aufgrund der teuren Bewertung leider durchgefallen ist. Ebenso wie die Vienna Insurance Group (siehe rechts), die dafür aber mit dem höchsten Empfehlungskonsens glänzt, den zweithöchsten hält der Sieger des Tests, Aviva.
ASTRID SCHUCH
astrid.schuch@wirtschaftsblatt.at