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Reform der Pensionskassen ist in der Zielgeraden

„Die Eckpunkte der Reform der Firmen­pensionen stehen bis Mai“, sagt Vorsorge Holding-Chef Andreas Zakostelsky im Gespräch mit dem WirtschaftsBlatt.

Das System der Firmenrente für die rund 500.000 künfti­gen Pensionsbezieher und rund 60.000 Rentner in Öster­reich soll sicherer werden. „Die Eckpunkte der Reform werden noch vor dem Som­mer stehen, wahrscheinlich im Mai", sagt Andreas Zakos­telsky, Vorstandschef der Vor­sorge Holding. Das Unter­nehmen ist eine Tochter von Raiffeisen und der Uniqa-Ver­sicherung, in der das Vorsor­ge- und Pensionsgeschäft ge­bündelt ist. Spätestens ab 1.1.2010 sol­len die Änderungen in Kraft treten. Zakostelsky: „Es könn­te sich sogar der Herbst aus­gehen." Die Reform zielt vor allem darauf ab, Fehler aus der Vergangenheit auszubügeln und die Auszahlungen bere­chenbarer zu machen. Wegen der Veranlagungsverluste im Vorjahr von durchschnittlich 13 Prozent (siehe Chart), müs­sen fast zwei Drittel der Emp­fänger von Firmenpensionen heuer mit Einbußen rechnen. Im schlechtesten Fall liegen sie bei knapp einem Viertel der Rente.

Vorsorge Holding-Chef Za­kostelsky will das Verhand­lungsergebnis zwar nicht vor­wegnehmen, in wichtigen Fra­gen besteht aber bereits Kon­sens zwischen den Beamten aus dem Finanzministerium, den Staatssekretären Reinhold Lopatka und Andreas Schie­der und den Vertretern der Fi­nanzbranche.

● Um künftig die Ausschläge bei der Performance in Gren­zen zu halten, wird die Schwankungsrückstellung vereinheitlicht. Es zeichnet sich ab, dass die Kassen ver­pflichtend zehn Prozent der jährlichen Beiträge als Si­cherheitspolster dotieren müssen, um damit Kursver­luste ausgleichen zu können. Derzeit ist das unterschiedli­che geregelt.

● Der oft viel zu hohe Rech­nungszins wird vereinheitlicht. Einige Kassen, die seit Anfang der 90er-Jahre gegründet wur­den, haben mit viel zu hohen jährlichen Renditen kalkuliert. Das ging bis zu sechs Prozent und war nie haltbar. „3,5 Pro­zent sind realistisch", meint Zakostelsky und ergänzt: „Als obere Grenze."

● Für besondere Sicherheits­Freaks soll es eigene Veranla­gungstöpfe geben, wo mit „großer Wahrscheinlichkeit gar nichts mehr passieren kann". Natürlich sei dann in besseren Börsezeiten mit ge­ringeren Gewinnen zu rech­nen.

● Inhalt des Reformpakets sind auch einige steuerliche Erleichterungen, etwa für Fir­menpensionisten, die umstei­gen wollen, oder für Einzah­lungen von Dienstgebern.

 

Keine Staatshilfe

 

Eines will Zakostelsky unbe­dingt vermeiden: „Wir rufen sicher nicht nach dem Staat." Schon gar nicht für die Ver­gangenheit: „Rückwirkende Garantien sind nicht finan­zierbar." Experten haben zu­letzt errechnet, dass ein Aus­gleich aller Pensionskürzun­gen seit 2003 zwischen 400 und 500 Millionen € kosten könnte. „Außerdem wäre das ungerecht", meint Zakostel­sky. „Dann könnte ja jeder Fondsanleger nach dem Staat rufen, der in den vergangenen Jahren Verluste erlitt."

ROBERT LECHNER

 

robert.lechner(at)wirtschaftsblatt.at

 

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