Parmuntweg 12, A-6820 Frastanz
Tel. 05522 / 54 54 1 Fax 05522 / 54 54 110
office(at)agentur-macek.at
- Home »
- Wissenswertes »
- Berichte "Versicherungen" »
- Archiv »
- Detail
Reform der Pensionskassen ist in der Zielgeraden
„Die Eckpunkte der Reform der Firmenpensionen stehen bis Mai“, sagt Vorsorge Holding-Chef Andreas Zakostelsky im Gespräch mit dem WirtschaftsBlatt.
Das System der Firmenrente für die rund 500.000 künftigen Pensionsbezieher und rund 60.000 Rentner in Österreich soll sicherer werden. „Die Eckpunkte der Reform werden noch vor dem Sommer stehen, wahrscheinlich im Mai", sagt Andreas Zakostelsky, Vorstandschef der Vorsorge Holding. Das Unternehmen ist eine Tochter von Raiffeisen und der Uniqa-Versicherung, in der das Vorsorge- und Pensionsgeschäft gebündelt ist. Spätestens ab 1.1.2010 sollen die Änderungen in Kraft treten. Zakostelsky: „Es könnte sich sogar der Herbst ausgehen." Die Reform zielt vor allem darauf ab, Fehler aus der Vergangenheit auszubügeln und die Auszahlungen berechenbarer zu machen. Wegen der Veranlagungsverluste im Vorjahr von durchschnittlich 13 Prozent (siehe Chart), müssen fast zwei Drittel der Empfänger von Firmenpensionen heuer mit Einbußen rechnen. Im schlechtesten Fall liegen sie bei knapp einem Viertel der Rente.
Vorsorge Holding-Chef Zakostelsky will das Verhandlungsergebnis zwar nicht vorwegnehmen, in wichtigen Fragen besteht aber bereits Konsens zwischen den Beamten aus dem Finanzministerium, den Staatssekretären Reinhold Lopatka und Andreas Schieder und den Vertretern der Finanzbranche.
● Um künftig die Ausschläge bei der Performance in Grenzen zu halten, wird die Schwankungsrückstellung vereinheitlicht. Es zeichnet sich ab, dass die Kassen verpflichtend zehn Prozent der jährlichen Beiträge als Sicherheitspolster dotieren müssen, um damit Kursverluste ausgleichen zu können. Derzeit ist das unterschiedliche geregelt.
● Der oft viel zu hohe Rechnungszins wird vereinheitlicht. Einige Kassen, die seit Anfang der 90er-Jahre gegründet wurden, haben mit viel zu hohen jährlichen Renditen kalkuliert. Das ging bis zu sechs Prozent und war nie haltbar. „3,5 Prozent sind realistisch", meint Zakostelsky und ergänzt: „Als obere Grenze."
● Für besondere SicherheitsFreaks soll es eigene Veranlagungstöpfe geben, wo mit „großer Wahrscheinlichkeit gar nichts mehr passieren kann". Natürlich sei dann in besseren Börsezeiten mit geringeren Gewinnen zu rechnen.
● Inhalt des Reformpakets sind auch einige steuerliche Erleichterungen, etwa für Firmenpensionisten, die umsteigen wollen, oder für Einzahlungen von Dienstgebern.
Keine Staatshilfe
Eines will Zakostelsky unbedingt vermeiden: „Wir rufen sicher nicht nach dem Staat." Schon gar nicht für die Vergangenheit: „Rückwirkende Garantien sind nicht finanzierbar." Experten haben zuletzt errechnet, dass ein Ausgleich aller Pensionskürzungen seit 2003 zwischen 400 und 500 Millionen € kosten könnte. „Außerdem wäre das ungerecht", meint Zakostelsky. „Dann könnte ja jeder Fondsanleger nach dem Staat rufen, der in den vergangenen Jahren Verluste erlitt."
ROBERT LECHNER
robert.lechner(at)wirtschaftsblatt.at