Parmuntweg 12, A-6820 Frastanz
Tel. 05522 / 54 54 1 Fax 05522 / 54 54 110
office(at)agentur-macek.at
- Home »
- Wissenswertes »
- Berichte "Versicherungen" »
- Archiv »
- Detail
Versicherer stützen Banken
Die Erste wählte ein besonders kreatives Modell: Sie zeichnet Hybridkapital von 250 Millionen € der VIG, im Gegenzug kauft diese 250 Millionen € des PS-Kapitals der Bank.
Österreichs Banken suchen fieberhaft nach privaten Investoren, die einen Teil der Staatshilfe übernehmen. Die Erste Group, die sich insgesamt um 2,7 Milliarden € bemüht, wählt einen besonders kreativen Weg. Die Vienna Insurance Group, die eng mit der Erste verbunden ist, legt eine Hybridanleihe von 250 Millionen € auf, die vorwiegend die Erste Group kaufen wird. Im Gegenzug zeichnet der Versicherer PS-Kapital der Bank im Ausmaß von 250 Millionen €. Beide Instrumente sind mit voraussichtlich acht Prozent verzinst.
Mit dieser Konstruktion spart sich Erste-Chef Andreas Treichl viel Geld, weil die Verzinsung der Staatshilfe von 9,3 Prozent auf acht Prozent gedrückt wird. Dies ist möglich, wenn mindestens 30 Prozent des PS-Kapitals an private Investoren verkauft werden. Die EU-Kommission, die die Umsetzung des Bankenpakets penibel untersucht, muss allerdings die Lösung der Erste noch absegnen.
Uniqa kauft PS-Kapital
Auch die Uniqa, die zum Raiffeisen- Reich gehört, wird PSKapital der RZB zeichnen, bestätigt Uniqa-Sprecher Norbert Heller. Wie hoch das Volumen ausfällt, wird derzeit noch verhandelt. Insgesamt holt sich die RZB 1,75 Milliarden €, mindestens 600 Millionen € sollen Private beisteuern. Und auch die Generali, die an der Bawag mit 3,2 Prozent beteiligt ist, prüft, PSKapital zu zeichnen. Die Bank befindet sich derzeit in Verhandlungen mit dem Finanzministerium über die Höhe und Konditionen der Staatshilfe. Dem Vernehmen nach könnten auch die Banken untereinander Partizipationskapital zeichnen, um die erforderliche Hürde für die günstigere Verzinsung zu nehmen. Indes wurde das Rating für das Hybridkapital der RZB von BBB+ auf BBB-, jenes von der Bank Austria von BBB+ auf BBB zurückgenommen. S&P geht davon aus, dass die EU-Kommission dazu tendiert, die Banken dazu anzuhalten, Zahlungen für Hybridkapital auszusetzen, um Eigenkapital aufzubauen.
CHRISTIAN KREUZER
christian.kreuzer(at)wirtschaftsblatt.at