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Versicherer stützen Banken

Die Erste wählte ein besonders kreatives Modell: Sie zeichnet Hybridkapital von 250 Millionen € der VIG, im Gegenzug kauft diese 250 Millionen € des PS-Kapitals der Bank.

Österreichs Banken suchen fieberhaft nach privaten In­vestoren, die einen Teil der Staatshilfe übernehmen. Die Erste Group, die sich insge­samt um 2,7 Milliarden € be­müht, wählt einen besonders kreativen Weg. Die Vienna In­surance Group, die eng mit der Erste verbunden ist, legt eine Hybridanleihe von 250 Millionen € auf, die vorwie­gend die Erste Group kaufen wird. Im Gegenzug zeichnet der Versicherer PS-Kapital der Bank im Ausmaß von 250 Mil­lionen €. Beide Instrumente sind mit voraussichtlich acht Prozent verzinst.

Mit dieser Konstruktion spart sich Erste-Chef Andreas Treichl viel Geld, weil die Ver­zinsung der Staatshilfe von 9,3 Prozent auf acht Prozent ge­drückt wird. Dies ist möglich, wenn mindestens 30 Prozent des PS-Kapitals an private In­vestoren verkauft werden. Die EU-Kommission, die die Umsetzung des Bankenpakets penibel untersucht, muss allerdings die Lösung der Erste noch absegnen.

 

Uniqa kauft PS-Kapital

 

Auch die Uniqa, die zum Raiff­eisen- Reich gehört, wird PS­Kapital der RZB zeichnen, be­stätigt Uniqa-Sprecher Nor­bert Heller. Wie hoch das Volumen ausfällt, wird derzeit noch verhandelt. Insgesamt holt sich die RZB 1,75 Milliar­den €, mindestens 600 Mil­lionen € sollen Private bei­steuern. Und auch die Gene­rali, die an der Bawag mit 3,2 Prozent beteiligt ist, prüft, PS­Kapital zu zeichnen. Die Bank befindet sich derzeit in Ver­handlungen mit dem Finanz­ministerium über die Höhe und Konditionen der Staats­hilfe. Dem Vernehmen nach könnten auch die Banken un­tereinander Partizipationska­pital zeichnen, um die erfor­derliche Hürde für die güns­tigere Verzinsung zu nehmen. Indes wurde das Rating für das Hybridkapital der RZB von BBB+ auf BBB-, jenes von der Bank Austria von BBB+ auf BBB zurückgenommen. S&P geht davon aus, dass die EU-Kommission dazu ten­diert, die Banken dazu anzu­halten, Zahlungen für Hy­bridkapital auszusetzen, um Eigenkapital aufzubauen.

CHRISTIAN KREUZER

 

christian.kreuzer(at)wirtschaftsblatt.at

 

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