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Pensionskassen erleben 2009 massive Abwanderung
Geht es nach Kurt Bednar, Leiter der betrieblichen Altersvorsorge beim Risk-Consulter Funk, werden ab 2009 zahlreiche Pensionskassenkunden ihre Verträge beitragsfrei stellen und zu Betrieblichen Kollektivversicherungen (BKV) überwandern.
„Der Zug zur BKV findet schon statt, 2009 wird sich massiv etwas bewegen", sagt Bednar. Jeder dritte Arbeitgeber überlege einen Wechsel zur BKV, jeder sechste mache es bereits. Große Gegenwehr der Pensionskassen sei nicht zu erwarten. Solange sich die Kapitalmärkte nicht erholt haben, seien diese froh, wenn sie die Kunden überhaupt behalten können, sei es auch durch eine Freistellung der Beiträge. Der Weg von der Pensionskasse zur BKV ist einfach: Neben der Freistellung sei lediglich das Okay des Betriebsrates notwendig. Das Produkt BKV gebe es seit 2004 und ist zwar „fad, aber sicher", sagt Bednar (siehe Kasten). Vor der Krise seien die BKV weder im Fokus der Arbeitgeber, noch der Politik gestanden, was sich ab heuer ändern soll. Einen Wechsel hat Bednar bereits mit mehreren Arbeitgebern erfolgreich durchgespielt.
Schlechte Aussichten
Die wirtschaftliche Lage spreche stark für die BKV: „Es ist wahrscheinlich, dass es bei den Pensionskassen nicht noch ein Jahr, sondern noch fünf Jahre schlecht laufen wird", sagt Bednar. Für 2009 bezeichnet er als das höchste der Gefühle eine durchschnittliche Jahresperformance von plus minus null, was bei Verträgen mit einem hohen Rechnungszins von 7,5 Prozent ein Minus von 7,5 Prozent bedeutet. „Die Krise bietet die Chance, die betriebliche Altersvorsorge auf flexiblere Beine zu stellen", sagt Bednar. Durch die Freistellung der Pensionskassenbeiträg kommt es - anders als bei einer Kündigung - nicht zur Realisierung der Verluste. Die Pensionskassen zu reformieren, hält Bednar für sinnlos, diese seien eine frische, aggressive Form für eine langfristige Veranlagung und als solche eher für junge als für ältere Leute geeignet.
„Das Geld ist weg"
Die Arbeitsgruppe im Finanzministerium, die sich mit der Reform des Pensionskassenwesens auseinandersetzt, hält er für eine Lobbyveranstaltung der Pensionisten. „Das Geld ist weg, das kann man nicht wieder hererfinden", sagt Bendar. Es mache langfristig keinen Sinn, den Pensionskassen Garantien überstülpen oder sich über Steuern Verluste zurückzuholen. Das Arbeitsprogramm enthalte nur „alte Hüte".